Stadtkapelle Eichstätt und Fanfarenzug feiern mit Rockband Molutov ein erfolgreiches Konzertexperiment

Vielleicht war es die Umgebung, in der erstmalig das Jahreskonzert stattfand: Im Innenhof der Realschule im Kloster Rebdorf hatte auch Petrus ein Einsehen mit den Organisatoren des diesjährigen Stadtkapellenkonzerts unter dem Motto „Tradition trifft Moderne“. Hierbei trafen die Stadtkapelle Eichstätt mit seinen Jugenensembles, dem Fanfarenzug Eichstätt und der Rockband Molutov auf ein bunt gemischtes Publikum.

Bei strahlendem Sonnenschein eröffnete der Fanfarenzug Eichstätt das gemeinsame Konzert, bevor die Jugendstadtkapelle unter der Leitung von Sebastian Golder mit dem Marsch „Mit der Jugend voran“ das Konzertprogram fortführte. In gewohnt souveräner und unterhaltsamer Manier begrüßte Tanja Schorer-Dremel die zahlreich erschienenen Gäste und Ehrengäste. Die über 500 Zuhörer konnten im Anschluss sich von der Jugendstadtkapelle durch verschiedenste Genres führen lassen. Von dem Stück „Zauberland“ von Kurt Gäble über „Pirates of Caribean“ – eine der bekanntesten Filmmusik Stücke – bis hin zu der klassischen „Birkhauer Polka“ von Hermann Rappel, die als Zugabe gespielt wurde. Der Fanfarenzug begleitete das Konzert mit einigen Einlagen, nachdem es für sie auch das erste große Konzert nach den Corona-Jahren war. Ein gemeinsames Konzert mit Fanfarenzug und Stadtkapelle sollte eigentlich schon 2021 erfolgen, da in dem Jahr das 50-jährige Bestehen des Fanfarenzugs gefeiert werden sollte, welches coronabedingt leider ausfallen musste.

Die Stadtkapelle Eichstätt übernahm nach der Jugendkapelle mit den Stücken „Die Regimentskinder“ von Julius Fucik und dem modernen Stück „A Day Of Hope“ von Fritz Neuböck, ein rundherum optimistisches Werk, das gerade in diesen Zeiten durch die positive Ausstrahlung der Musik für Frieden und Gerechtigkeit steht.

Das gemeinsame Stück „Europa Fanfare“ (Hermann Schäfer) von Fanfarenzug und Stadtkapelle ließ dann die Gemeinsamkeiten der beiden Gruppen erkennen: Beide wurden von Gerhard Julius Beck, dem Ehrenstadtkapellmeister gegründet.

Nach der Polka von Martin Scharnagl „Von Freund zu Freund“ folgte die Uraufführung des „Hofmühlmarschs“ des Eichstätter Urgestein Hans Lutz. Die Hofmühl ist wohl eine der wichtigsten Institutionen in Eichstätt – so Tanja Schorer-Dremel. Die Besonderheit an dem Nachmittag war, dass ein Filmteam diesen Marsch für die Brauerei Hofmühl extra aufzeichnete.

Nach der Pause eröffnete die Stadtkapelle mit dem Stück „My Name Is Nobody“ von Ennio Morricone, bevor die Bläserklasse „Zamperblosn“ die Bühne übernehmen durfte. Die Zamperblosn hatten an diesem Nachmittag ihr erstes großes Konzert zu spielen und meisterten dies bravourös mit der Darbietung der Stücke „Fanfare“, „Morning Prayer“, „Cuckoo Tree“, „Carillon“ und „Little Parade“, alle von Kees Vlak. Nach verdientem kräftigen Applaus gab es noch die Zugabe „Ob la di Ob la da“ von Lennon/McCartney.

Nun begab sich die Stadtkapelle langsam in Richtung Moderne und Rock mit dem Stück „Don’t Stop Me Now“ von Freddy Mercury (Queen). Wie Tanja Schorer-Dremel im laufe des Konzerts schon angekündigt hatte, wurde dadurch der „Rock Teil“ des Konzertes eingeläutet, denn die Stadtkapelle trat in den folgenden Stücken nicht alleine auf, sondern hatte sich die Band Molutov an die Seite gestellt. Die Zusammenarbeit entstand über den Stadtkapellmeister Markus Julius Beck, der ein Fan des Feuerwehrkapellenauftritts bei den Heavy-Metal-Open-Airs in Wacken ist, dies bereits selbst live erlebt hat, und dies nun mit seiner Stadtkapelle versuchen wollte.

Gemeinsam konnten sie so „Highway To Hell“ von AC/DC und „Live And Let Die“ von Paul McCartney in ganz besonderen Versionen dem begeisterten Publikum darbieten.

Moderatorin Tanja Schorer-Dremel bedankte sich unter der Ankündigung der Band Molutov bei allen Helfern im Hintergrund sowie den Dirigenten des Nachmittags, Markus Julius Beck und Sebastian Golder.. Auch Paul Nothaft, der Vorstand der Stadtkapelle, dankte sowohl der Moderatorin des Nachmittags, als auch dem Schulleiter Michael Simon, der den Schulhof der Realschule Rebdorf zur Verfügung stellte, wie auch allen Helferinnen und Helfern.

Mit dem Stück „Sound of Silence“ von Paul Simon gab es nochmal eine gemeinsame Zugabe, bevor Molutov die Bühne übernehmen durfte.

In ihrer Besetzung mit Toni Buchner (Schlagzeug), Vincent Hiemer (Lead-Gitarre), Moritz Schläfer (Rhythmusgitarre, Gesang) und Lukas Brüger (E-Bass, Gesang) konnten sie im Pausenhof der Realschule Rebdorf vollends begeistern. Mit Rockmetal wie „Paradise City“ und „Sweet Child O´ Mine“ von Guns n´ Roses, „The Trooper“ von Iron Maiden, über Klassiker von AC/DC (You Shook Me All Night Long) und Metallica (Seek And Destroy) bis hin zum Grunge von Nirvana (Smells Like Teen Spirit) oder Blur (Song 2) überzeugten sie das Publikum ebenso, wie mit eigenen Stücken. Die erste EP der Band mit diesen Eigenkompositionen soll Anfang Juli erscheinen.

Der nächste Termin der Stadtkapelle steht auch schon fest: die Serenade am 17. Juli 2022.

Fotos: Tina Würzburger

Bericht: Schmidmeier